






»Oh wie schön ist Pannama«
von Steffen Bergemann © 2005
Steffen Bergemann hat eine sechsteilige, großformatige Illustrationserie entwickelt und die dazugehörigen Texte geschrieben. So sind gleichberechtigte Bild-/Textpaare entstanden, die er jeweils in Postergröße produziert hat. Alle Motive setzen sich mit unserem öffentlichen Bewusstsein auseinander oder bzw. mit dem, was wir dafür halten. Die Themen sind uns aus TV und Presse wohlbekannt. Behandelt werden gesellschaftliche und wirtschaftspolitische Phänomene, die besonders in ihrer mediengerechten Zurechtstutzung zur Farce werden. Aufgeteilt in leicht verdauliche Text-/Bild-Häppchen bestätigen sie unser ungläubiges Kopfschütteln gegenüber den vorherrschenden Verstümmelungen des Format-Fernsehens. Unter anderem Themen wie live übertragene Schönheitsoperationen, der öffentlich ausgetragene Wahlbetrug oder die Superstarfindung im Wochentakt. Steffen Bergemann übt mit seinen Tafeln ganz in der Tradition des Simplicissimus beißende Kritik an den Medien. Die Zeichnungen kommen ohne Farbe aus. Trotzdem sind sie mehr als Karikaturen. Sie sind mit vielen Details ausgestattet, handwerklich auf das große Format hin ausgelegt und inhaltlich komplexer als es auf den ersten Blick erscheint. Zeichnungen, die man lieber riesengroß auf einer Häuserwand anbringen möchte als sie im Politikteil einer Tageszeitung zu versenken. Steffen Bergemann's Sicht der Realität verknüpft sich mit seinen eigenständigen Ausdrucksmöglichkeiten, mit seinem kämpferischen Selbstverständnis und mit seiner immer wieder überraschenden Phantasie.