Gebrauchsanweisung zum Wundern

von Anja Wenz © 2001 

Anja Wenz hat eine interaktive Animation und ein Kompendium für esoterisch anmutende Entspannungsübungen entwickelt. Die einzelnen Übungen hat sie selbst auf Basis der wichtigsten Yogalehren entwickelt. Wobei klar festgestellt werden muss, dass diese Übungen vollkommen originär sind. Anja Wenz hat dabei die physischen Aspekte vollkommen außen vor gelassen und sich auf die rein mentalen Annehmlichkeiten beschränkt. Die Übungen haben alle das Ziel, den eigenen Blick für die Wirklichkeit zu sensibilisieren und aufnahmefähiger zu machen. So hat sie folgerichtig auch die Übungen benannt wie z.B. »wundern zulassen«. Zwischen der Gestaltung der interaktiven Animation und des gedruckten Kompendiums in Form von Karteikarten sind keine Brüche auszumachen. Beide Medien werden optimal und intiutiv von der Benutzerführung bedient. 

Anja Wenz hat sich vollkommen auf den Einsatz von Typografie und Illustration beschränkt. Die Zeichnungen sind äußerst sparsam und ohne Einbringung eines subjektiven Egos ausgestaltet. So wird der Betrachter auf die Eingeschränktheit der Übung vorbereitet. Anja Wenz lässt keine Ablenkung zu, fordert die gesamte Konzentration des Probanden. Die Informationen begleiten typografisch unaufdringlich und ebenso klar geordnet die jeweiligen Übungseinheiten. Die Hintergrundmusik zu den Animationen ist hervorragend auf das Konzept abgestimmt. Ein gebrochener charmanter Gesang, getragen von einem unaufdringlichen Beat der elektronischen Jetztzeit, macht diese Arbeit so vollkommen wie Anjas elementare Übungen zur Glücksfindung. Eine Arbeit, die in sich sehr geschlossen ist und die selbstgesteckten Ziele von Anja Wenz perfekt erfüllt.